20. Dezember 2022 | Das Entwicklungsministerium (BMZ) will Kenia bei der Energiewende unterstützen. Das vereinbarten beide Länder bei Regierungsverhandlungen in Berlin. Schwerpunkte der Zusammenarbeit liegen u,a, beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Wasserstoffproduktion.

Deutschland sagte mindestens 112 Mio. € zu. Die deutsche Delegation wurde von der Parlamentarischen Staatssekretärin im BMZ, Dr. Bärbel Kofler, geleitet.

Kofler: „Kenia ist ein bei der Energiewende besonders weit fortgeschrittenes Land. Bei der Klimakonferenz in Sharm El-Sheik wurden die Weichen für unsere neue Klima- und Entwicklungspartnerschaft gestellt. Jetzt folgt die Ausgestaltung.

 

Sie hilft Kenia nicht nur bei den erforderlichen technischen Innovationen, sondern verbessert auch die Akzeptanz für die Energiewende in der Bevölkerung. Das ist wichtig, um die notwendigen Veränderungen nachhaltig zu gestalten.“

Die Vereinbarungen zwischen Deutschland und Kenia konkretisieren die bei der Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheik in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz und Kenias Präsident William Ruto beschlossene deutsch-kenianische Klima- und Entwicklungspartnerschaft.

Bereits heute produziert Kenia rund 90 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien – und nimmt damit einen globalen Spitzenplatz ein. Um das ostafrikanische Land bei seinem Ziel zu unterstützen, bis 2030 ganz auf erneuerbare Quellen umzustellen, sagte Deutschland unter anderem Projekte zum Ausbau der Stromnetze, für die Einspeisung erneuerbarer Energien und die Beratung in Fragen der nationalen Klimapolitik zu.

Ausbau kenianischer Wasserstoffwirtschaft

Darüber hinaus wird Kenia dabei unterstützt, eine grüne Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Als ein Land mit besonders großer Verfügbarkeit an erneuerbaren Energien und einer im regionalen Vergleich guten Infrastruktur verfügt Kenia hierfür über günstige Ausgangsbedingungen und das Potenzial, in punkto Wasserstofftechnologie regionaler Vorreiter zu werden.

Grüner Wasserstoff kann für vielfältige Folgeprodukte verwendet werden, etwa in der für die Ernährungssicherheit besonders wichtigen Düngemittel-Produktion. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind die Preise für Dünger explodiert. Er ist gerade in Ostafrika zu einem kostbaren Gut geworden, ohne dass die ohnehin oft fragile Nahrungsmittelversorgung akut bedroht ist.

Mehr Resilienz in der Landwirtschaft

Auch die Anpassung an den Klimawandel fordert Kenia besonders heraus. Seit Jahren schon herrscht Dürre im östlichen Afrika. Die Region hat das in eine nie dagewesene Krise gestürzt. Sie bedroht nicht nur die Lebensgrundlage von Millionen Menschen in der Landwirtschaft, sondern gefährdet die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung insgesamt.

Die Klima- und Entwicklungspartnerschaft zwischen Deutschland und Kenia setzt daher einen weiteren Schwerpunkt bei einer Landwirtschaft, die besser mit Dürren umgehen kann – etwa durch robustere Ackerpflanzen, Aufforstung oder die Anlage von Speichern, die helfen, Wasser effizienter zu nutzen.

 

(BMZ/2022)

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