25. Mai 2023 | Diese Leistung hat noch kein Anion Exchange Membrane (AEM)-Elektrolyseur erzielt: Mit 1 MW Kapazität soll Enapters “AEM Multicore” bis zu 450 kg grünen Wasserstoff pro Tag produzieren können. Gestern (24. Mai) wurde die Anlage am Forschungsstandort der FH Münster im Bioenergiepark Saerbeck eingeweiht.
Im Beisein von Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft durchschnitten Techniker von Enapter und der FH Münster das Band um die Anlage. Zu den Anwesenden gehörten Mona Neubaur, Wirtschafts- und Energieministerin des Landes NRW, sowie Dr. Martin Sommer, Landrat des Kreises Steinfurt.
Der Multicore markiert für Enapter einen Meilenstein in der Unternehmenshistorie. Durch die Verkopplung kleinerer Einheiten zu einer großen Anlage sollen die Kosten des in ihm produzierten grünen Wasserstoffs erheblich gesenkt werden. Sieben Bestellungen aus Europa, Asien sowie Nordamerika seien bereits eingegangen.
420 Stacks für 450 kg Wasserstoff
420 AEM-Stacks, vertikal angeordnet in 42 “Strings” aus je 10 Modulen, bilden das Herz des Elektrolyse-Containers. Im Vollbetrieb sollen sie täglich 450 kg grünen Wasserstoff mit einer Reinheit von 99,999 % produzieren können.
Blick ins Innere: 420 Elektrolyse-Stacks erzeugen im Inneren des Multicores Wasserstoff (Quelle: Enapter)
Die Anlage befindet sich noch in der Testphase; 2024 soll sie die Vorserienreife erreichen. Geplanter Produktionsort ist der Enapter Campus im münsterländischen Saerbeck: Auf über 80.000 m² g entstehen hier Einrichtungen für Produktion, Forschung und Verwaltung.
Der Campus wird dabei vollständig mit erneuerbarer Energie versorgt. Neben PV-Anlagen auf dem Campusgeländer kommt hierfür Ökostrom aus Solar-, Wind- und Biomasseanlagen aus dem nahegelegenen Bioenergiepark Saerbeck bezogen, um netzunabhängige, vollständige Energieautarkie zu erreichen. Die Abwärme aus den Biogasanlagen des Bioenergieparks wird u.a. die Beheizung der Gebäude auf dem Enapter Campus unterstützen.
AEM-Elektrolyse: Das beste aus beiden Welten?
Nicht umsonst nennt Sebastian-Justus Schmidt, CEO von Enapter, die Produktion des Multicore als “Riesenschritt in Richtung zirkularer Fertigung”. Sein erklärtes Ziel ist es, mithilfe der von Enapter maßgeblich weiterentwickelten AEM-Technologie grünen Wasserstoff zu einem echten Konkurrenten für fossile Brennstoffe zu machen.
“Die Nachfrage nach unseren Produkten ist enorm. Schon heute sind wir der weltweit in Stückzahlen größte Produzent von Elektrolyseuren. Wir sind zuversichtlich für unsere weitere Entwicklung und blicken einer grünen Zukunft positiv entgegen.“
Bei der AEM-Elektrolyse handelt es sich um eine Kombination der etablierten Elektrolyseverfahren PEM (Proton-Exchange Memrane) und AEL (alkalische Elektrolyse). Ziel ist, die Vorzüge beider Technologien miteinander zu verbinden, während ihre Nachteile reduziert oder ganz vermieden werden. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
NRW soll erste “klimaneutrale Industrieregion” Europas werden
In ihrer Keynote unterstrich Mona Neubaur den Anspruch der Landesregierung, Klima- und Industriepolitik miteinander zu vereinbaren. Enapter sei hierfür ein herausragendes Beispiel:
„Die Vorstellung des AEM-Megawatt-Elektrolyseurs ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer grünen und nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft. Wir freuen uns, dass wir das Unternehmen Enapter unter anderem durch unsere Landes-Innovationsförderung vom Standort Nordrhein-Westfalen überzeugen konnten.
Mit dieser Technologie-Entwicklung unterstreichen wir unser Ziel, Klimaschutz- und Industriepolitik in Nordrhein-Westfalen zusammenzubringen und die erste klimaneutrale Industrieregion Europas zu werden.“
Der AEM Multicore ist direkt an PV-Anlagen und Windräder angeschlossen, aus denen er seinen Strom bezieht (Quelle: Enapter)
(Quelle: Enapter/2023)
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