19. Mai 2022 | Zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele ist im Mobilitätssektor, vor allem im Güterverkehr, der Wechsel auf einen klimafreundlichen Treibstoff unumgänglich. Um diesen Wechsel zu ermöglichen, haben H2 Energy Europe AG (H2 Energy) und die Open Grid Europe GmbH (OGE) eine Absichtserklärung geschlossen. Man möchte eine Wasserstoff-Wertschöpfungskette etablieren. Diese soll von der Produktion des Wasserstoffs über die Distribution/Logistik bis hin zur Versorgung von Brennstoffzellen-LKW reichen.
Dieses Modell wurde in der Schweiz erprobt. Die Partner möchten es nun auf Deutschland übertragen, unter anderem mit grünem Wasserstoff aus Dänemark. H2 Energy baut dazu zusammen mit Trafigura eine 1-Gigawatt-Elektrolyse in Esbjerg, um daraus bis 2026 bis zu 250 Wasserstofftankstellen zu versorgen. Sie gehören einem 50:50-Joint-Venture zwischen H2Energy Europe AG und Phillips 66. Das künftige Wasserstofftankstellennetz des Joint Ventures in Deutschland, Österreich und Dänemark wird sowohl aus bestehenden Tankstellen der Marke JET® als auch aus neuen Standorten an wichtigen Verkehrsachsen bestehen.
Den Langstreckentransport von Wasserstoff soll von der Elektrolyse bis zur Tankstelle OGE übernehmen. An regionalen „Pipeline-Hubs“ möchte man den Wasserstoff dann aus der Pipeline entnehmen, aufbereiten, verdichten und in Container abfüllen. Der Transport auf der letzten Meile erfolgte anfänglich per LKW und Container, später über das lokale Wasserstoffnetz.
Planungen bis Ende der 20er Jahre
Für den Langstreckentransport ist OGE bereit. Neben den umstellbaren Leitungen bringt der Fernleitungsnetzbetreiber Knowhow im Pipelinebau und Betrieb mit. OGE plant eine deutschlandweite Wasserstoffinfrastruktur mit ersten Inbetriebnahmen ab 2024. Ferner ist eine großflächige Transportinfrastruktur bis Ende der 20er Jahre geplant.
Dr. Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung der OGE, betont: „OGE hat sich im Rahmen der Energiewende das strategische Ziel gesetzt, den Transformationsprozess zum Einsatz dekarbonisierter Energieträger proaktiv zu gestalten. Unser Ziel ist dabei, Impulse und konkrete Beiträge in die sich entwickelnde Wasserstoffwirtschaft zu setzen. So wollen wir einen Beitrag für den Markthochlauf und die Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Dieses Projekt ist ein Teil davon. Es ist unser gemeinsames Anliegen, Wasserstoff aus Dänemark zu importieren, transportieren und den Pipeline-Hub für die Versorgung des Abnehmers einrichten zu können.“
„Grüne Gase und die dazugehörende Infrastruktur werden eine zentrale Rolle für die Energieversorgung in einer dekarbonisierten Welt spielen. Es ist Ziel der Zusammenarbeit, eine durchgängige Transportroute von der deutsch-dänischen Grenze bis zu den geplanten Pipeline-Hubs zu erschließen, präferierte Standorte für Pipeline-Hubs zu identifizieren und ein entsprechendes technisches Konzept für diese zu erarbeiten,“ betonte Rolf Huber, Gründer von H2 Energy.
Der Verkehrssektor ist für einen Großteil der Treibhausgasemissionen in der EU und Deutschland verantwortlich. Vor allem der Güterverkehr wird nahezu vollständig durch dieselbetriebene LKW abgewickelt. Um den Mobilitätssektor umweltfreundlicher zu gestalten, geben die EU und Deutschland ambitionierte Umweltziele vor. Beispiele sind auf europäischer Ebene der „European Green Deal“ und die Direktive „RED II“.
(OGE/2022)
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