27. Januar 2023 | Das Verbundprojekt „sH2unter@ports“ untersucht die Implementierung einer wasserstoffbetriebenen Rangierlok. Ziel ist die flächendeckende Umstellung von Rangierlokomotiven in Bremischen und Hamburger Hafengebieten auf den Wasserstoffbetrieb.
Der Frage, wie sich der Betrieb der Rangierloks im Hafen klimaneutral umsetzen lässt, widmet sich jetzt ein neues Verbundprojekt. Es besteht aus sechs Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Der Startschuss erfolgte im Rahmen eines Kick-Off-Meetings in Bremen, wie der Hafen Hamburg meldet.
Die Kooperationspartner setzen sich zusammen aus den Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb), dem Smart Mobility Institute an der Hochschule Bremerhaven, dem Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH (IEKrW), Alstom, bremenports GmbH & Co. KG (bp) und der Hamburg Port Authority AöR.
Gemeinsam arbeiten die Projektpartner daran, Rangierlokomotiven in Bremischen und Hamburger Hafengebieten auf den Wasserstoffbetrieb umzustellen. Dabei sollen die Voraussetzungen und Anforderungen für die Umstellung erforscht, die Bedingungen für die Betankung ermittelt sowie Sicherheits- und Rechtsfragen geklärt werden.
Am Ende steht ein konkreter Umsetzungsplan. Das Projekt soll einen Beitrag leisten, bis 2035 CO2-Neutralität im Hafen zu erreichen.
Defossilisierung und Energieeffizienz im Rangierbetrieb
Während der Schienenpersonenverkehr bereits überwiegend elektrifiziert ist und mit Ökostrom betrieben wird, können Rangierloks – speziell auch im Hafenkontext – nicht durch Oberleitungen elektrifiziert werden. Die leistungsstarken Rangierloks mit Batterien auszustatten, ist aufgrund ihres hohen Energiebedarfs nachteilig und aufgrund der verfügbaren Energiedichte, den Lebenszykluskosten und der Ladezyklen noch nicht möglich.
Aus diesem Grund ist die Wasserstofftechnologie interessant für den Rangierbetrieb. Die Loks können mit grünem, klimaneutralem Wasserstoff betankt werden. Die im Wasserstoff gespeicherte Energie wird zum Beispiel mit Brennstoffzellen oder durch direkte Verbrennung wieder in Strom umgewandelt. Dieser wird für den Antrieb der Lok genutzt – ganz ohne Oberleitungen. Ziel ist eine maximale Energieeffizienz.
Wasserstoff in der Hafen-Infrastruktur
Die Ergebnisse des Projekts „sH2unter@ports“ sollen auf andere Häfen und Rangierbetriebe übertragbar sein. Damit leiste das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung. Neben der klimafreundlichen Umstellung des Rangierbetriebs bietet die Umstellung der Loks auf Wasserstoff weitere Perspektiven für infrastrukturelle Änderungen beim Betrieb von Hafenanlagen mit grünem Wasserstoff.
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt läuft voraussichtlich bis zum 31.05.2024 und wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Das Projektvolumen beläuft sich insgesamt auf über 1,2 Mio. €.
(Quelle: HHM/2023)
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