24. Oktober 2023 | Die EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH (EDL) hat ein Werk zur Herstellung von grünem Wasserstoff, erneuerbarem synthetischen Flugkraftstoff (SAF) und Naphtha südlich von Leipzig geplant. Die HyKero-PtX-Anlage wäre die erste industrielle Anlage ihrer Art in Deutschland und ist Teil des Verbundvorhabens LHyVE. Das HyKero-Projekt soll mit der von Johnson Matthey (JM) und BP entwickelten Fischer Tropsch (FT) Cans-Technologie ausgestattet werden.
Die geplante Wertschöpfungskette für grüner Wasserstoff in Leipzig. (Quelle: Leipziger Gruppe)
Die HyKero-Anlage ist eines von 4 LHyVE – Leipzig Hydrogen Value chain for Europe (grüner Wasserstoff-Ring für die Region Leipzig) Verbundprojekten. Ziel ist es, ein grünes Wasserstoffsystem in der Region aufzubauen und in die entstehende europäische Wasserstoffinfrastruktur zu integrieren. Zusätzlich ist das Projekt eines der 62 Wasserstoff-Großprojekte deutscher Unternehmen, die als Wasserstoff-IPCEI (IPCEI = Important Projects of Common European Interest) ausgewählt wurden und eine staatliche Förderung erhalten.
Das EDL Werk soll neben 50.000 t SAF (für sustainable aviation fuel), 14.000 t nachhaltigem Naphtha (Rohbenzin ist ein flüssiges Kohlenwasserstoffgemisch), etwa 1.000 t grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Die anfallende Prozesswärme des 110 MW Elektrolyseur soll für die kommunale Wärmeversorgung verwendet werden.
Des weiteren wird in der Anlage auch eSAF, der aus einer Power-to-Liquids (PtL)-Route gewonnen. Bei der PtL-Herstellung wird erneuerbarer Strom und CO₂ in flüssigen Kraftstoff umgewandelt.
SAF-Produktion mit BP Technologie
Legt man den Treibstoffverbrauch eines typischen Großraumflugzeugs auf der Strecke von Frankfurt nach New York zugrunde, so entspricht die geplante SAF-Produktionskapazität der HyKero-Anlage nach der Beimischung dem Treibstoffbedarf für über 1.000 Transatlantikflüge pro Jahr.
Die HyKero-Anlage in Böhlen-Lippendorf ist so gelegen, dass sie den internationalen Flughafen Leipzig-Halle bedienen kann. Der erste Anlagenteil soll 2027 in Betrieb gehen. Die Projektrealisierung und der Betrieb der Anlage liegen in der Verantwortung der XFuels HyKero GmbH, einer Tochtergesellschaft der EDL. Das Unternehmen plant bereits den potenziell zukünftigen Ausbau, um weitere 75.000 Tonnen eSAF pro Jahr zu produzieren.
Die EDL hat sich die Fischer Tropsch (FT) Cans-Technologie, die von BP und JM entwickelt wurde, für ihre Anlage ausgesucht. Das besondere an dem Katalysator ist laut Hersteller, dass er unter konstanten Bedingungen arbeitet und so zuverlässig ein hochreines Produkt liefert.
(Quelle: Leipziger Gruppe, Johnson Matthey/2023)
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