17. April 2023 | Der US-amerikanische Mischkonzern Honeywell seigt in das LOHC-Geschäft ein. Das Unternehmen hat einen eigenen Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) borgestellt, die Wasserstofftransport über große Entfernungen ermöglicht.
Bei der LOHC-Lösung von Honeywell wird Wasserstoffgas durch einen “Honeywell UOP Toluol-Sättigungsprozess” chemisch in einen flüssigen Träger umgewandelt. Der Vorteil: Der neue Träger verhält sich wie herkömmlicher Diesel und ist deshalb mit der bestehenden Infrastruktur kompatibel.
Am Bestimmungsort wird der Wasserstoff mit Hilfe “des Honeywell UOP Methylcyclohexan-Dehydrierungsprozesses” aus dem Träger zurückgewonnen. Bestehende ungenutzte Ölraffinerieanlagen können nach Angaben des Konzerns so umgerüstet werden, dass der Wasserstoff aus dem flüssigen Träger freigesetzt und für kommerzielle und industrielle Anwendungen nutzbar ist.
Der in der LOHC-Lösung verwendete Trägerstoff sei leicht verfügbar und erfordere nur minimale Aufbereitung.
Honeywells Green Hydrogen Program
LOHC ist Teil des Green Hydrogen Program von Honeywell. Das Programm stützt sich auf Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie die Erfahrung der US-Amerikaner mit Membranen und Katalysatoren für die Gasverarbeitungs-, Raffinerie-, Stahl- und petrochemische Industrie. Zudem ist man zunehmend auf dem Feld neuartiger Membranen für Batterie- und Energieanwendungen tätig.
„Mit dem zunehmenden Fokus auf Unternehmen, die ihren Kohlendioxid-Fußabdruck reduzieren und die Wasserstoffwirtschaft ausbauen wollen, kann Honeywell LOHC eine Option für den Langstreckentransport bieten, die Wasserstoff-Systeme in Schwung bringen kann“, so Bryan Glover, Präsident, Honeywell UOP.
„Unsere LOHC-Lösung kann bei der Energiewende helfen, weil sie bestehende Raffinerieanlagen nutzt und umfassende Lösungen für die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette bietet.“
LOHC: Wasserstofftransport für kurze bis mittlere Distanzen#
In Deutschland ist vor allem das Unternehmen Hydrogenious LOHC für seine LOHC-Technologie bekannt. Sie eignet sich vor allem für kurze bis mittlere Distanzen, während bei langen Transportstrecken heute meist Ammoniak präferiert wird.
In Erlangen betreibt Hydrogenious eine Wasserstofftankstelle, die u.a. auf LOHC basiert. Mehr zur Funktionsweise des Wasserstoffträgers erfahren Sie hier:
(Quelle: Honeywell/2023)
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