23. Oktober 2023 | Schaeffler hat den Materialica Award 2023 erhalten. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen für das Enertect Beschichtungssystem für Wasserstofftechnologien. Durch die Beschichtung der Bipolarplatten (BPP) sind Brennstoffzellen und PEM-Elektrolyseure nun kostengünstiger und langlebiger. Zur Produktion hat das Unternehmen mit dem französischen Symbio das Joint Venture Innoplate gegründet.

Schaeffler beschichtet jährlich über 1 Mrd. Bauteile wie Bipolarplatten mit anwendungsorientierten Schichtsystemen, die sich nach dem Baukastenprinzip passgenau auf individuelle Anforderungen einstellen lassen. (Quelle: Schaeffler (Foto: Daniel Karmann))

Die Motion Technology Company Schaeffler hat mit der Beschichtungslösung Enertect den Materialica Design + Technology Award 2023 in der Kategorie „Material“ gewonnen. Die Beschichtung ermöglicht nach eigenen Angaben eine kostenoptimierte und nachhaltigere Fertigung metallischer BPP, die ein Schlüsselelement der Brennstoffzellen-Stacks sind. Die Platten mit der Enertect Beschichtung will der Konzern ab Anfang 2024 im gemeinsam mit Symbio gegründeten Joint Venture Innoplate im französischen Haguenau produzieren.

Auf der diesjährigen eMove360° Europe, der internationalen Fachmesse für die Elektromobilität & Autonomes Fahren, in München wurde Schaeffler die Auszeichnung überreicht; bereits zum fünften Mal seit 2014. Die Expertenjury hob in ihrem Urteil unter anderem die geringere Kohlenstoffbilanz der Beschichtungen hervor. Über 90 % des CO2-Fußabdrucks der Beschichtung und 20 % der gesamten metallischen BPP können durch die neue Technologie gesenkt werden.

Enertect kommt bei metallischen BPP mit Protonenaustauschmembran zum Einsatz. Laut eigenen Angaben hält die Beschichtung eine hohe elektrische Leitfähigkeit über die gesamte Lebensdauer aufrecht und schützt den Grundwerkstoff dabei vor Korrosion. So könne im Verbund mit der Beschichtung kostengünstiger und gut zu verarbeitender Stahl anstelle von Titan verwendet werden. Die entwickelte Beschichtung sei besonders dünn und frei von Edelmetallen, wodurch sie nachhaltiger und kostengünstiger sei. Gleichzeitig soll Enertect durch den speziellen nanostrukturierten Aufbau aber genau so robust und leistungsstark wie eine edelmetallhaltige Lösung sein.

Das Joint Venture Innoplate

Metallische Bipolarplatten sind ein Schlüsselelement der Brennstoffzellen-Stacks. (Quelle: Schaeffler (Foto: Bernd Kammerer))

Mit dem 50:50-Joint-Venture Innoplate wollen Schaeffler und Symbio laut eigener Angabe die Industrialisierung einer wichtigen Schlüsselkomponente für Brennstoffzellensysteme vorantreiben. Ab 2024 wollen sie BPP in großen Stückzahlen herstellen. Die Partner hätten nun die für die Gründung erforderlichen behördlichen Freigaben erhalten.

Mit den Vorbereitungen für den Ausbau des Fertigungsgebäudes im französischen Haguenau habe man bereits begonnen. Zudem wurde weitere Ausrüstung bestellt. Damit wollen die Partner den Produktionsbeginn Anfang 2024 sicherstellen. Durch den Aufbau des deutsch-französischen Projekts würde zudem die europäische Wertschöpfungskette für Mobilität durch Wasserstoff gestärkt.

Die Industrialisierung soll die Herstellung von BPP für den gesamten Markt der Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen beschleunigen. Dadurch profitieren laut Innoplate Kunden zukünftig von erhöhter Leistung, größeren Kapazitäten und einem geringeren Preis.

(Quelle: Schaeffler Technologies AG & Co. KG/2023)

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