28. Juni 2022 | Siemens Energy und Air Liquide haben die Gründung eines Joint Ventures für die industrielle Serienfertigung von Elektrolyseuren für erneuerbaren Wasserstoff in Europa bekanntgegeben. Diese deutsch-französische Partnerschaft soll den Weg für den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Europa ebnen. Damit trägt sie zur Entstehung eines europäischen Ökosystems für Elektrolyse- und Wasserstofftechnologie bei. Die Produktion wird in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen. Bis 2025 soll die jährliche Produktionskapazität auf drei Gigawatt hochgefahren werden.

Vorbehaltlich der Genehmigung der Gründung durch die zuständigen Behörden wird Air Liquide 25,1 % an dem Gemeinschaftsunternehmen übernehmen und Siemens Energy wird 74,9 % halten. Das Joint Venture wird seinen Sitz in Berlin haben. Die Elektrolyseurfertigung im Multi-Gigawattbereich, in der die Elektrolysemodule (“Stacks”) für das Gemeinschaftsunternehmen hergestellt werden, soll ebenfalls in der deutschen Hauptstadt angesiedelt werden, wie Siemens Energy bereits Anfang des Jahres angekündigt hatte. Diese Fabrik wird Siemens Energy und Air Liquide mit Stacks für ihr breites Kundenspektrum beliefern und damit den schnell wachsenden Markt bedienen. Diese Stacks basieren auf der PEM-Elektrolyse (PEM: Protonen-Austausch-Membran). Sie zeichnen sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus und eignen sich besonders gut für den flexiblen Betrieb mit volatilen erneuerbaren Energien. Air Liquide und Siemens Energy haben außerdem vereinbart, im Rahmen der Partnerschaft F&E-Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, um gemeinsam die nächste Generation von Elektrolyseur-Technologien zu entwickeln.

Die strategische Partnerschaft profitiert von einem breiten Portfolio von Wasserstoffprojekten. Es vereint die Projekt-Pipelines von Air Liquide und Siemens Energy. Anvisiert werden umfangreiche Wasserstoffprojekte im industriellen Maßstab. Die Unternehmen möchten sie in Kooperation mit Kunden umsetzen. Das schafft eine Basis für den schnellen Hochlauf der Elektrolysekapazitäten. Dadurch wird wettbewerbsfähiger grüner Wasserstoff frühzeitiger verfügbar. Eines der ersten Vorhaben ist das Elektrolyseur-Projekt Air Liquide Normand’Hy in der Normandie (Frankreich). Es soll in der ersten Phase eine Kapazität von 200 Megawatt (MW) erreichen. Die Montage der Elektrolysesysteme für dieses Projekt soll in Frankreich erfolgen.

Die Partner haben sich um von den EU-Ländern finanzierte Fördermittel für Großprojekte aus dem EU-Innovationsfonds beworben. Außerdem strebt man Gelder des europäischen Green Deal und des IPCEI Wasserstoff an.

(Quelle. Siemens Energy/2022)

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