15. November 2022 | Der Verband der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen (VBSA) geht eine Partnerschaft mit TES ein, um CO2 aus der Schweiz abzuscheiden und ins Ausland zu transportieren. TES entwickelt ein Geschäftsmodell zur Bereitstellung großer Mengen an erneuerbarem Gas (eNG), indem es Wasserstoff mit recyceltem CO2 kombiniert und so einen geschlossenen, emissionsfreien Energiekreislauf schafft.
TES und die VBSA haben eine Partnerschaft zur Dekarbonisierung von Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) in der Schweiz unterzeichnet, die jährlich rund 4 Millionen Tonnen CO2 emittieren. Das belgische Unternehmen und OGE entwickeln gemeinsam ein 1000 Kilometer langes CO2-Transportnetz in Deutschland, das den TES Green Energy Hub in Wilhelmshaven mit mehreren Industriestandorten verbindet, an die das CO2 verschifft und anschließend sequestriert oder für die Produktion von eNG wiederverwendet wird.
Die strategisch wichtigen Standorte der Schweiz, wie z. B. Basel, können per Zug oder mit Pipelines an diese Infrastruktur angeschlossen werden.
Im Rahmen der Partnerschaft evaluieren die Projektpartner, wie viel CO2 in welchen Zeiträumen aus der Schweiz abzuführen ist. Die so ermittelten Mengen will man bei der Dimensionierung des Transportnetzes in Deutschland und allfälliger Verbindungsrouten berücksichtigen.
Begründung einer zirkuläre Kohlenstoffwirtschaft
Der Green Energy Hub von TES in Wilhelmshaven wird als Katalysator für eine zirkuläre Kohlenstoffwirtschaft wirken. Das recycelte CO2 dient als Träger für den Transport von grünem Wasserstoff. Man scheidet es an der Quelle ab und transportiert es zur Sequestrierung oder Kombination mit grünem Wasserstoff zu eNG weiter. So entsteht ein geschlossener, emissionsfreier Energiekreislauf.
Der Wilhelmshavener Green Energy Hub soll ein zentraler Anlaufpunkt für grüne, sichere und bezahlbare Energie in Europa werden.
«Mit der Dekarbonisierung unserer Kehrichtverwertungsanlagen betreten wir Neuland. Der CO2-Abtransport ist eine besondere Herausforderung. Bis spätestens 2050 brauchen wir eine zuverlässige Transportinfrastruktur für Millionen Tonnen CO2. Heute brauchen wir kompetente Partner, um die Planung dieser Infrastruktur voranzutreiben. Ich freue mich, dass TES ihre Expertise in diesen Prozess einbringt», sagt Robin Quartier, Direktor VBSA.
«Wir freuen uns, mit dem Verband der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen bei der Verwertung von Kohlenstoff zusammenzuarbeiten. Unsere gemeinsame Initiative unterstützt das Ziel, die globale Dekarbonisierung zu beschleunigen und gleichzeitig grüne, erschwingliche Energie in Europa bereitzustellen», ergänzt Marco Alverà, CEO von TES.
«Die Zusammenarbeit zwischen TES und der VBSA wird die Dekarbonisierung der Schweiz unterstützen, indem man eine klare Transportstrategie für die 29 Müllverbrennungsanlagen definiert. Sie ebnet den Weg für die Anbindung der Schweizer Industrie an eine größere europäische CO2 Infrastruktur“, erklärt Rafael Löhrer, Business Development Schweiz TES.
(VBSA/2022)
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