19. Juni 2023 | Der Niederrhein erhält eine Wasserstoffinfrastruktur: Zwischen Emmerich und Bocholt soll eine bestehende Thyssengas-Erdgasleitung für den Wasserstoff-Transport umgestellt werden. Dies melden Thyssengas und die Stadtwerke Emmerich. Die Leitung soll für örtliche Unternehmen aus Industrie und Mittelstand sowie für die kommunale Wärmeplanung eine H2-Perspektive bis 2030 und damit Planungs- und Investitionssicherheit schaffen.
Der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) Thyssengas aus Dortmund und die Stadtwerke Emmerich arbeiten an der Wasserstoffversorgung des Niederrheins. Eingebunden ist auch die BEW (Bocholter Energie- und Wasserversorgung), die sich für eine Wasserstoffanbindung des Industrieparks Bocholt engagiert.
Im Dialog zwischen den Stadtwerken Emmerich, der BEW (Bocholter Energie- und Wasserversorgung) sowie weiteren Unternehmen vor Ort wurden in den vergangenen Wochen die Planungen für die Wasserstoff-Leitung zwischen Emmerich und Bocholt konkretisiert.
Runder Tisch soll informieren und Wasserstoff-Bedarf klären
Der Wasserstoff für die Leitung zwischen Emmerich und Bocholt soll sowohl aus den Niederlanden importiert als auch mithilfe von Windstrom an der Nordseeküste oder über Elektrolyseure in NRW und Niedersachsen erzeugt werden.
Mit dem Ziel, weitere Unternehmen zum Thema Wasserstoff abzuholen, planen die Stadtwerke Emmerich einen Runden Tisch zur H2-Versorgung der Region. Der erste Termin, zu dem gezielt Unternehmen aus Emmerich und Umgebung eingeladen werden sollen, ist für den 13.07.2023 geplant.
Nach den Sommerferien soll ein zweiter Termin stattfinden, an dem auch Thyssengas teilnehmen wird. Hier will man über die H2-Netzplanung informieren und die Wasserstoff-Bedarfe konkretisieren.
Hoher Wasserstoff-Bedarf im Cluster Niederrhein
Der FNB hatte im Austausch mit den Unternehmen seines Netzgebiets zunächst sechs Potenzialregionen, sogenannte H2-Cluster, definiert. Diese verteilen sich auf die Regionen Emsland, Münsterland, Ruhrgebiet und Rheinland.
Im Cluster „Niederrhein“, zwischen Emmerich, Bocholt, Xanten, Wesel, Voerde und Duisburg befinden sich laut Thyssengas zahlreiche energie- und emissionsintensive Unternehmen, die ihre Energieversorgung künftig mithilfe von Wasserstoff dekarbonisieren möchten. Die H2-Cluster sollen als Keimzellen die Entwicklung hin zu einer integrierten H2-Infrastruktur einleiten.
Leitung zwischen Emmerich und Bocholt (Quelle: Thyssengas)
Weitere Informationen zur H2-Strategie von Thyssengas
(Quelle: Thyssengas/2023)
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