21. Dezember 2022 | Der Wasserstoff-Beirat Baden-Württemberg hat konkrete Empfehlungen zur weiteren Entwicklung der Wasserstoffstrategie des Landes formuliert.

In der letzten Gremiumsitzung 2022 des Wasserstoff Beirat BW hat das 25-köpfige Expertenteam Empfehlungen formuliert, die zur weiteren Ausrichtung der baden-württembergischen Wasserstoff-Strategie beitragen sollen. Am 19. Dezember 2022 übergab der Beiratsvorsitzende Prof. Dr. Markus Hölzle das Papier an die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker MdL.

Sieben-Punkte Plan

In seinem Sieben-Punkte-Plan legt das 25-köpfige Expertengremium konkrete Handlungsempfehlungen für die anstehende Fortschreibung der Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg vor. Der Wasserstoff Beirat BW geht davon aus, dass die Wasserstoffnachfrage gegenüber früheren Prognosen signifikant höher ausfallen und auch deutlich früher ansteigen wird. Drei der sieben Punkte zielen darauf ab, die ungünstige Ausgangslage des Landes Baden-Württemberg für den Bezug und die Herstellung von grünem Wasserstoff strukturell zu verbessern.

Speziell die Binnenlage des Bundeslands und die aktuell nutzbaren Kapazitäten bei Erneuerbaren Energien machen ein schnelles Handeln notwendig. Hierzu gehört der beschleunigte Ausbau der Grünstromerzeugung, eine schnelle Schaffung der notwendigen Wasserstoffinfrastruktur sowie die Förderung von Wasserstofftechnologien. Diese können von der inländischen Industrie später exportiert werden.

„Um unser Energiesystem zukunftsfest zu gestalten, muss der Einstieg Baden-Württembergs in eine klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft schnellstmöglich gelingen. Die Empfehlungen des baden-württembergischen Wasserstoff-Beirats geben uns wertvolle Impulse und konkrete Maßnahmenvorschläge, wie wir auf dem eingeschlagenen Weg noch schneller vorankommen können und wo wir die Prioritäten setzen können.

 

Das gilt vor allem für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur, um Wasserstoff in unser Bundesland zu bringen und dann auch weiter zu verteilen“, sagte Umweltministerin Thekla Walker in Stuttgart.

Regulatorische Hebel nutzen

Insbesondere Regulierungsfragen sind wichtige Stellhebel. Sie müssen regelmäßig neu bewertet und auf aktuelle Gegebenheiten angepasst werden, um die notwendige Sicherheit für Investitionsentscheidungen zu gewährleisten.

In dieser Umbruchphase solle die Landesregierung laut Sieben-Punkte-Plan die richtigen strategischen Rahmenbedingungen setzen, um notwendige Investitionen schnell und zielgerichtet zu ermöglichen.

„Der Beirat begrüßt es sehr, dass das Umweltministerium unsere Empfehlungen in die überarbeitete Wasserstoffstrategie einarbeiten wird,“ sagte der Leiter des Beirats, Prof. Dr. Markus Hölzle. „Wir stehen vor einer nie dagewesenen Mammutaufgabe mit einen enormen Investitionsvolumen bei gleichzeitig hohen Risiken und einem sehr engen Zeitplan.

 

Der Wasserstoff Beirat BW wird auch zukünftig mit seiner Arbeit dazu beitragen, diese Transformation schnell und zielgerichtet durchführen zu können.“

„Die Menschen mitnehmen”

Bei all den technologischen Herausforderungen sollen jedoch die gesellschaftliche Akzeptanz und potenzielle Mehrkosten für den Einzelnen berücksichtigt werden. Durch sichtbare Demonstrationsanlagen oder Weiterbildungsangebote kann Wissen zum Thema Wasserstoff in breite Gesellschaftsschichten gelangen.

Nicht zuletzt gilt es immer noch, viele Menschen zum Thema Wasserstoff auszubilden: Handwerker:innen, Industriemeister:innen, Wissenschaftler:innen.

„Nicht zuletzt durch den Krieg in der Ukraine ist uns allen nochmals deutlich geworden, dass wir keine Zeit verlieren dürfen, unser aktuelles Energiesystem schnell und umfassen umzugestalten. Baden-Württemberg wird sich dieser Herausforderungen dynamisch und zielgereichtet annehmen. Hierzu werden der Wasserstoff Beirat BW und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft auch weiterhin eng zusammenarbeiten,“ sagte Hölzle abschließend.

Zum Impulspapier des Wasserstoff-Beirats BW

(e-Mobil BW/2022)

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