29. August 2023 | Das Wasserstoffprojekt eFarm Nordfriesland steht kurz vor seiner Finalisierung. Kürzlich wurden der Spatenstich für die Elektrolyseanlage in Langenhorn gesetzt und der Produktionsstandort Dörpum eröffnet. Bis Ende des Jahres sollen fünf Elektrolyseure an vier Standorten in Nordfriesland genug grünen Wasserstoff produzieren, um täglich 12 Busse oder 120 Pkw zu betreiben.
Den symbolischen Spatenstisch feierten am 24. August Langenhorns Bürgermeister Olde Oldsen, Bordelums Bürgermeisterin Susanne Bahnsen, Kreispräsident Frank Zahel, André Steinau, Geschäftsführer der eFarm, und weitere Gesellschafter und Projektpartner von .
Nach dem Spatenstich für die Elektrolyse in Langenhorn fuhren die Anwesenden per Wasserstoffbus nach Dörpum, einem Ortsteil von Bordelum. Mit der offiziellen Eröffnung des Produktionsstandortes sollen hier bald über 35 t grüner Wasserstoff pro Jahr für den Mobilitätssektor produziert werden.
Susanne Bahnsen, Bürgermeisterin der Gemeinde Bordelum: „Bereits jetzt decken Dörpum und die gesamte Gemeinde Bordelum ihren Strombedarf bilanziell vollständig mit Windkraft, Photovoltaik und Biogas. Jetzt können wir mit der reichlich vorhandenen Windkraft hier bei uns noch mehr machen – und sie in Form von grünem Wasserstoff an die nächstgelegenen Wasserstofftankstellen exportieren.“
Fünf Elektrolyseure an vier Standorten
Das 2016 entworfene Konzept sieht vor, mit Windkraft aus der Region grünen Wasserstoff für Kraftfahrzeuge vor Ort zu produzieren. Im August 2021 nahm die eFarm Nordfriesland den Betrieb auf.
Zwischen Idee und Realisierung lagen nach Angaben von Projektbetreiber GP Joule eine Machbarkeitsstudie, Fördermittelanträge und Bauarbeiten. Der erste Produktionsstandort in Bosbüll wurde durch den damaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer eingeweiht, 2022 erhielt das Projekt den Deutschen Mobilitätspreis.
Projektkarte von eFarm Nordfriesland (Quelle: eFarm Nordfriesland)
Mit dem Spatenstich in Langenhorn und der Eröffnung in Dörpum soll sich das Projekt nun dem Ende nähern. Voraussichtlich Ende 2023 sei das Konzept vollständig umgesetzt und die eFarm Nordfriesland mit fünf Elektrolyseuren an vier Standorten, zwei H₂-Tankstellen, zwei Wasserstoffbussen des ÖPNV und über 60 angemeldeten Brennstoffzellenfahrzeugen im Kreis Nordfriesland in Betrieb sein.
Das Prinzip eFarm: Grüne Energie aus Wasserstoff
Der Strom aus regionalen Wind- und Solaranlagen wird an vier Standorten in Nordfriesland (s. Karte) per Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt. Anschließend wird er komprimiert, in mobilen Speichercontainern gelagert und dann per Lkw zu den H₂ Tankstellen in Niebüll und Husum transportiert. Dort können Brennstoffzellenfahrzeuge den Wasserstoff tanken.
Die täglich produzierte Menge reiche laut GP Joule für zwölf Busse oder 120 Pkw. Die bei der Elektrolyse entstandene Wärme speise das Unternehmen in das lokale Wärmenetz ein. Insgesamt ließen sich so fast 95 % der volatilen Windenergie nutzen.
Nach dem Vorbild von eFarm sind auch in anderen Gemeinden und Landkreisen regionale Wasserstoffnetzwerke entstanden. In Ostfriesland hat GP Joule H2NORD initiiert, und auch in Bremerhaven, Kiel und Waiblingen sollen bald Bauarbeiten für vergleichbare Projekte beginnen.
Weitere Informationen zu eFarm Nordfriesland
(Quelle: GP Joule/2023)
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